Zink & Schwangerschaft
Ausreichende Versorgung für zwei
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In der Schwangerschaft finden in den Zellen des Körpers vermehrt Stoffwechsel-, Wachstums- und Differenzierungsprozesse statt. Zink spielt dabei eine Schlüsselrolle: Es trägt maßgeblich zum gesunden Wachstum eines Kindes bei. Um Mutter und Kind zuverlässig versorgen zu können, steigt der Bedarf an Zink in dieser Zeit. Daher gehören schwangere und stillende Frauen zu den Risikogruppen für einen Zinkmangel.
Wie beeinflusst Zink die Schwangerschaft?
Ein gesunder Lebensstil beugt Risiken für Komplikationen vor und beeinflusst den Verlauf der Schwangerschaft sowie die spätere Gesundheit des Kindes. Hier gilt es zu beachten, dass der Bedarf einzelner Vitamine, Mineralstoffe und auch Spurenelemente, in der Schwangerschaft im Verhältnis zum Energiebedarf meist deutlich höher ist.
Das liegt daran, dass viele Frauen in der Schwangerschaft körperlich weniger aktiv sind – wodurch keine erhöhte Energiezufuhr benötigt wird. Der Bedarf an Nährstoffen steigt mit Verlauf der Schwangerschaft allerdings. Darunter zählt auch das Spurenelement Zink. Schwangerschaft hin oder her, obwohl unser Körper Zink in nur sehr kleinen Mengen benötigt, ist Zink essenziell und sorgt für:
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Normale Funktion des Immunsystems
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Erhaltung normaler Haut, Haare und Nägel
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Schützt Zellen vor oxidativem Stress
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Regulierung des Zellwachstums
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Unterstützt die Bildung gesunder Eizellen und Spermien
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Gesunde Wundheilung
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Unterstützt verschiedene Stoffwechselprozesse
Für werdende Mütter ist vor allem eines in Hinblick auf Zink wichtig: Es ist unverzichtbar für Zellwachstum, -differenzierung und -stoffwechsel. Vermehrte Stoffwechselprozesse für Mutter und Kind sind ein entscheidender Grund, weshalb Zink in der Schwangerschaft so wichtig ist.
Wie äußert sich ein Zinkmangel in der Schwangerschaft?
Bei einer Unterversorgung mit Zink sind unter anderem folgende Mangelerscheinungen möglich:
- Gestörter Geruchssinn
- Verminderter Geschmackssinn
- Appetitlosigkeit
- Höhere Infektionsanfälligkeit
- Haarausfall
- Schuppige Haut
Referenzwerte für Zink in der Schwangerschaft
Die empfohlene Zinkzufuhr liegt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Frauen ab 19 Jahren zwischen 7-10 mg Zink pro Tag. Für Schwangere und Stillende liegen die Werte etwas höher:
mg Zink pro Tag | |
Frauen ab 19 Jahren | 7-10 mg |
Schwangere ab dem 4. Monat | 10 mg |
Stillende | 11 mg |
Diese Werte sind in Abhängigkeit von der Phytatzufuhr zu setzen. Phytat ist ein wichtiger Einflussfaktor für die Aufnahme von Zink und ist vor allem in Hülsenfrüchten und Vollkorngetreide enthalten. Sie können den Gehalt durch Säuern, Einweichen und Keimen dieser Lebensmittel reduzieren.
Auszug der Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr in der Schwangerschaft
Auch Eisen und Folat sind für Mutter und Kind wichtige Nährstoffe. Bei diesen Mineralstoffen wird bereits ab Beginn der Schwangerschaft eine erhöhte Zufuhr empfohlen, während der Bedarf von Vitamin B6 und Zink zumeist erst ab dem 4. Monat stärker als der Energiebedarf steigt.
Vorsicht: Eine zu reichliche Eisenzufuhr kann die Aufnahme von Zink in der Schwangerschaft stören.
Zink & Stillzeit: Darauf kommt's an
Es ist wichtig, dass ausreichend Zink in der Stillzeit vorhanden ist, sodass das Baby in ausreichender Menge mit dem Spurenelement versorgt wird. Die Zinkversorgung kann während der Stillzeit ausschließlich über die Muttermilch erfolgen. Deshalb sind die maximale Tagesdosis sowie der Verlust von Zink leicht erhöht. Stillende verlieren ca. 1,7 mg Zink am Tag.
Für ausreichendes Wachstum und eine gesunde Blutbildung des Neugeborenen, sollte die empfohlene Dosierung von Zink in der Stillzeit unbedingt eingehalten werden.
Was hilft bei Zinkmangel in der Schwangerschaft?
Die Lebensmittelauswahl und somit die Zusammensetzung der Nährstoffe sollten in der Schwangerschaft besonders sorgfältig erfolgen. Eine ausgewogene Ernährung kann grundsätzlich auch in der Schwangerschaft den Nährstoffbedarf decken. Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte können eventuelle Mängel beheben und den Bedarf an Zink in der Schwangerschaft decken. Gute tierische und pflanzliche Zinklieferanten sind beispielsweise:
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Rind- und Schweinefleisch
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Käse, Milch und Eier
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Nüsse, z. B. Cashew- und Pekannüsse
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Weizen- oder Roggenkeimlinge
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Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte
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Spinat
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Bananen
Mythos im Check: Zink bei Schwangerschaft & Erkältung
Zink ist essenziell für unser Immunsystem, ohne Frage. Und die Aufrechterhaltung eines gesunden Immunsystems schützt uns vor äußeren Einflüssen, wie Krankheitserregern und Erkältungsviren.
Generell gilt, dass es während einer Schwangerschaft schnell zu einem Mangelzustand kommen kann. So beeinträchtigen zum Beispiel Eisen- oder Zinkmangel und fehlendes Vitamin C die Immunabwehr. Stellen Sie sicher, dass Sie stets mit ausreichend Nährstoffen versorgt sind.
Doch es ist nicht empfehlenswert, einem eventuellen Mangel an Zink selbst vorbeugen zu wollen. Sprechen Sie sich mit Ihrem Arzt ab, ob ein Mangelzustand vorliegt.
Zink & Schwangerschaft: Überdosierung möglich?
Eine Zink Überdosierung kann in der Regel durch zu hohe Zufuhrmengen über die Ernährung nicht erreicht werden. Zink in der Schwangerschaft ist zwar wichtig, dennoch sollten gängige Dosen eingehalten werden, um eine Überversorgung vorzubeugen und den Zink-Tagesbedarf nicht zu überschreiten.
Hingegen ist es wahrscheinlicher, dass besonders bei Frauen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, ein erhöhtes Risiko von zu wenig Zink in der Schwangerschaft besteht. Ergänzend und in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt können Supplemente eingenommen werden. Diese können eine ausgewogene Ernährungsweise jedoch nicht ersetzen.